Bürger*innen stellen kostengünstige Planung für ein schwimmendes Isarflussbad vor


Bürgerplanung für ein schwimmendes Isarflussbad. Wer die Bürger*innen bei der Konkretisierung ihres Entwurfes unterstützen will, kann das mit einer steuerabzugsfähigen Spenden an den gemeinnützigen Isarlust e.V. tun. Entwurf: Isarlust e.V. und Wasserbauingenieur Johannes Titze.

In einem offenen Brief hat sich der Isarlust e.V. am 2.6.2019 in Sachen Isarflussbad an die Stadtratsfraktionen gewendet, die am 26. Juni 2019 erneut über die Zukunft des Isarflussbads neben dem Deutschen Museum entscheiden werden. Dabei machen die Bürger*innen aus dem Isarlust e.V. gemeinsam mit dem Wasserbauingenieur Johannes Titze und dem größten Münchner Breitensportverein MTV München von 1879 e.V. selbst einen Vorschlag, wie sich ein Isarflussbad kostengünstig und zügig realisieren lässt:

„Sehr geehrte Fraktionsvorsitzende, sehr geehrte Mitglieder der Stadtratsfraktionen,

die Planungen und Ergebnisse zum Isarflussbad haben wir intensiv erfolgt. Ein Isarflussbad wäre unseres Erachtens eine enorme Bereicherung für die Landeshauptstadt München, da dadurch eine weitere Naherholungs- und Sportmöglichkeit für die Münchnerinnen und Münchnern entstehen würde – in einem Flussabschnitt neben dem Deutschen Museum, der seit Jahrzehnten für die Münchner*innen nicht zugänglich ist und in dem die ökologische Korridorfunktion unwiderbringlich unterbrochen ist durch die Wehranlagen flussabwärts.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, unseren deutlich kostengünstigeren Vorschlag zur Errichtung eines Fußbades anzuschauen.

Grundsätzlichen teilen wir die Bedenken mancher, dass die vom Baureferat gutachterlich ermittelten Lösungen für 16-36 Millionen Euro recht teuer ausfallen. Wir haben von einer Fachfirma ein alternatives Konzept entwickeln lassen, welches nicht aus festen, sondern aus schwimmenden Einbauten besteht. Der Vorteil besteht darin, dass diese Einbauten das ganze Jahr und bei jedem Wasserstand in der Isar bleiben können, da sich die Einbauten dem Wasserstand anpassen. Den aktuellen Stand unserer Überlegungen für ein deutlich kostengünstigeres “schwimmendes Isarflussbad” im Bereich zwischen der Reichenbachbrücke im Süden und etwas nördlich der Ludwigsbrücke finden Sie in der Anlage zu diesem Schreiben.

Wir möchten anregen, dass der Stadtrat in einem Änderungsantrag die Variante “fester Einbau” verwirft und das RGU bittet, mit dem Haushaltsansatz für das zweite Gutachten („vertiefende Untersuchung“) stattdessen die Bildung eines Konsortiums aus Isarlust e.V., dem Wasserbauingenieur Johannes Titze und dem größten Münchner Breitensportverein MTV München von 1879 e.V. zu ermöglichen. Wir freuen uns, wenn hier auch das RGU im Benehmen mit weiteren Referaten mitwirkt. Wir gehen nach einer ersten Kostenschätzung in der einfachsten Variante von reinen Errichtungskosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro aus. Geplant ist dabei zunächst eine Einstiegs- und eine Ausstiegsinsel. Hinzu kommen Gutachten-, Planungs-, Bauüberwachungs-, Wartungs- und Betriebskosten.

Sollte das Isarflussbad auf große Begeisterung und hohe Nachfrage stoßen, wie z.B. die Flussbäder in Zürich oder die Hafenbäder in Kopenhagen, kann es modular mit der Nachfrage ausgebaut werden. Zudem gehen wir von einer Nutzbarkeit in allen 12 Monaten des Jahres aus (außer bei Hochwasser). Viele Münchner*innen, die gern surfen, haben ohnehin eine Neoprenanzug, weitere werden hinzukommen. Sauna- und Dampfbadanlagen, wären, wie auch Kinderbecken an Land, eine gute Ergänzung. Ein weiterer Vorteil einer schwimmenden und damit mobilen Lösung: bei Baustellen im derzeit avisierten Bereich, kann das Isarflussbad kurzfristig umziehen.

Weiterhin bitten wir den Stadtrat in nächster Zeit zu klären, ob die Nutzung des Isarflussbades für die Münchner*innen kostenlos (Finanzierung der Betriebs- und Wartungskosten aus Haushaltsmitteln) sein soll oder ob einer möglichen Betreibergesellschaft die Möglichkeit gegeben werden soll Eintritt zu erheben (eine Orientierung an den Eintrittspreisen der SWM-Bäder wäre z.B. denkbar).

Freundliche Grüße auch von Wasserbauingenieur Johannes Titze und Veit Hesse, Geschäftsführer des MTV München von 1879 e.V.,

Ihr Benjamin David
Isarlust e.V.“

Hier findet sich das Konzept „River Islands“ des Wasserbauingenieurs Johannes Titze zum Download als *.pdf. Bereits 2015 hatte der Isarlust e.V. in einem selbst organisierten und finanzierten Fachworkshop die generelle Machbarkeit eines Isarflussbades u.a. mit Experten aus Zürich, Kopenhagen, New York und Berlin und Stadtrats- und Bezirksausschussmitgliedern festgellt. Hier können Sie die Dokumentation internationaler Fachworkshop „Ein Isarflussbad für München?! 2015“ einsehen und ebendalls al *.pdf herunterladen.

Jeder der sich ein Bild von der geeigneten Strecke für ein Isarflussbad neben dem Deutschen Museum in der großen Isar  machen will, kann dies zum Beispiel in diesem Videobericht der BBC über den schwimmenden Arbeitsweg des Isarlust-Vorsitzenden Benjamin David von der Wittelsbacherbrücke zum Kulturstrand an der Ludwigsbrücke tun.